Donnerstag, 14. Dezember 2017

Wenn der Papa Sonntags seine Tasche packt und geht...





Die Tasche ist gepackt und steht bereits an der Tür. Den Autoschlüssel in der Hand geht der Papa nochmal ins Wohnzimmer und gibt beiden Jungs letzten Abschiedskuss auf die Stirn. Es ist Sonntagabend, ihm stehen jetzt noch um die 4 Stunden auf der Autobahn bevor. Die Kinder und ich müssen sich nun bis Freitag gedulden, denn da kommt der Papa erst wieder.

So oder so ähnlich sieht bei uns der Sonntagabend aus. Viele können sich solch ein Leben nicht vorstellen und andere wiederum erleben es jede Woche ganz genauso wie wir.
Papa Sohn KleinkindFür uns ist es mittlerweile "normal". Das heißt, wir haben uns daran gewöhnt. Was aber noch lange nicht heißt, dass es einfach ist.

Der Große ist nun 6. Ihm fällt der Abschied zunehmend schwerer. Durch sein Alter jedoch weiß er jedoch ganz genau, dass der Papa in ein paar Tagen wieder da ist. Jeden Freitag wenn es an der Tür klingelt und der Papa herein kommt, wird er ganz hibbelig und klebt quasi an ihm. Ich bin an dem Wochenende abgeschrieben, da der Papa seine volle Aufmerksamkeit bekommt. Das gönne ich ihm und dem Papa ebenso. Der kleine freut sich auch schon riesig, wenn der Papa herein kommt. Morgens wenn er wach wird, klettert er zum Papa und gibt ihm Kussis, dabei wird ununterbrochen "Papaaaaa" gerufen. Ich liebe es, daneben zu liegen und das Schmunzeln des Papas dabei zu sehen. Ohne zögern kann ich sagen, dass die Entfernung keinerlei Nachteile auf die Bindung hat. Meine 3 Männer lieben sich abgöttisch.
Papa Kind Strand Sonne

Und wie ist es für mich, diejenige an der unter der Woche also alles hängen bleibt?
Manchmal fühle ich mich, als wenn ich sechs Arme bräuchte. Jede schlaflose Nacht bleibt bei mir hängen. Ins Bett bringen muss ich auch beide alleine, egal wie anstrengend der Tag war und wie schlecht es mir geht. Einkäufe, Amtsgänge, sonstige Termine und viele Entscheidungen liegen ebenfalls bei mir.
Manchmal ist das alles sehr hart. Nicht durch die alleinige Verantwortung, die ich habe, sondern weil mir ab und an die Kraft fehlt. Die Kraft 24 Stunden am Tag jede Kleinigkeit alleine zu bewerkstelligen. Da wünsche ich mir einen Papa der die Kinder ins Bett bringt, weil der Tag einfach unglaublich anstrengend war und die Kinder so gar keine Lust auf einschlafen habe. Oder zumindest eine Schulter zum anlehnen, damit der ganze Stress von mir abfallen kann.
Trotz dieser Belastung, fühle ich mich nicht alleine. Ich weiß, dass der Papa das alles zu schätzen weiß und mir gerne etwas abnehmen würde. Doch das ist nicht alles. Ich habe hier zwei Jungs von denen ich unter der Woche doppelt soviel Liebe, Umarmungen und Küsse bekommen. Ihre ganze Liebe und ihr Lächeln schenken sie dann nur mir.  Sie sind, obwohl es "nur" Kinder sind, eine so unglaublich tolle Gesellschaft, dass wir es jede Woche aufs neue alleine schaffen. Wir sind ein eingespieltes Team, welches jeden Freitag freudig auf die Ankunft des Papas wartet.



bis bald 
-Nora-

1 Kommentar:

  1. Bei uns ist es auch bald soweit. Mit „nur“ einem Kind und der Papa wird Montags nach dem Frühstück fahren... aber dann sind wir unter der Woche auch alleine. Klein H. (05/2017), zwei Hunde und zwei Katzen. Kind Nr. 2 soll nächstes Jahr „in Angriff“ genommen werden. Ich bin gespannt wie es dann sein wird. Aber es wird funktionieren. Es muss funktionieren. Ich bin da allerdings guter Dinge.

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